Am 27. Januar 2020 fand im Theatersaal der Eichenschule Scheeßel ein „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“-Projekt statt. Jahrgang neun und zehn durften ein Gespräch mit drei Zeitzeugen namens Lisa Schomburg, Manfred Hüllen und Hans-Jürgen Petershagen führen. Dies war ein sehr großes Ereignis für den Großteil der Schüler – gerade, weil es der 75. Befreiungstag des Konzentrationslagers Auschwitz war.
Im Verlaufe des Gesprächs durften die Schülersprecher, welche das Projekt moderierten und auch die Schüler selbst, Fragen stellen. Wir bezogen uns auf Fragen wie: „Wie sah ein typischer (Schul-)Alltag zur Zeit des Nationalsozialismus aus? Haben Sie oder Familienangehörige jemals Erfahrungen mit Konzentrationslagern gemacht? Wie viel wussten Sie über Hitler? Waren Sie und Ihre Familien ihm gegenüber eher negativ oder positiv eingestellt? Wie viel durfte über Hitler geredet werden? Was gehört zu Ihren
traumatischsten Erlebnissen?“ und vieles mehr. Man merkte, dass es den Zeitzeugen alles andere als leicht fiel, über bestimmte Themen zu reden und auch nur ein Blick ins Publikum reichte, um festzustellen, dass die eine oder andere Träne vergossen wurde. Unfassbar viele Menschen starben während des zweiten Weltkrieges, doch auch die Zeit danach, war absolut nicht leicht. Als die Zeitzeugen begannen von der Nachkriegszeit zu berichten, wurde sehr deutlich, wie viel Leid die Menschen über sich ergehen lassen mussten – es herrschte enorme Armut und Hungersnot. Viele Familien kämpften um das Überleben, doch schafften es meistens nicht.
Am Ende des Gesprächs, schenkten uns die Zeitzeugen eine Europaflagge, als Zeichen des Friedens, welcher seit 1945 in Deutschland herrscht.
Als in unserer Klasse das Feedback besprochen wurde, hatten wir alle dasselbe Gefühl – pure Emotion! Wir haben nicht nur unfassbaren Respekt gegenüber der Kriegs- und Nachkriegszeit, sondern auch gegenüber allen Menschen, die überlebt haben. Mich persönlich berührte das Gespräch mit den Zeitzeugen sehr. Besonders toll fand ich den Spruch am Ende „Genießt euer Leben in vollen Zügen und habt einfach Spaß!“
Aufgrund der Erlebnisse und Erfahrungen, welche die Zeitzeugen mit uns geteilt haben, konnten denke ich viele Schüler einen Eindruck in die harte Zeit des Nationalsozialismus bekommen – das Projekt ist in meinen Augen sehr gelungen.