von Emmi Füllenbach | Der Krieg war zu Ende. Wir konnten in jeder Nacht wieder schlafen. Nur die Versorgung mit Lebensmitteln, Heizung und Gütern des täglichen Bedarfs war sehr schlecht. Die Menschen hungerten und froren im Winter. Der Schwarzmarkt blühte. Durch Tausch war viel zu beschaffen. Dafür brauchte man nur ein Tauschmittel.
Am 20. Juni 1948 begann die Währungsreform. Für jede Person gab es DM 40; hierfür mussten auch RM 40,- abgeliefert werden. Wer sie nicht mehr hatte, bekam die DM 40,- ohne Gegenleistung. Im Sauerland wurde der Betrag von DM 40,- geteilt. Wir bekamen DM 20,- und etwa eine Woche später die restlichen DM 20,-.
Als ich das erste Mal unser Geld abholte, kam ich an einem Geschäft in Finnentrop (Sauerland) vorbei. Dort sah ich im Fenster Damen-Strümpfe. Ein ganz seltener Anblick. Ich konnte einfach nicht widerstehen und habe mir nach den vielen Jahren ein Paar Strümpfe gekauft – zum Entsetzen meines Mannes. Wir brauchten doch das Geld zum Leben. Er hatte natürlich Recht.
Unser Sparguthaben war auf 10% abgewertet. Die Hälfte des Restgeldes wurde auf einem Festkonto blockiert. Später wurden davon noch einmal 70% gestrichen. Erstaunlich war, dass es in den Geschäften wieder viel zu kaufen gab.
Autorin: Emmi Füllenbach