von Irmgard Schulz | Im Winter 1960/61 bekam ich eine starke Erkältung. Da ich zu der Zeit schwanger war mit unserem ersten Kind, traute ich mich nicht einmal, eine Aspirin zu nehmen, ohne meine Frauenärztin gefragt zu haben. Das tat ich also auch, und sie empfahl mir ein ganz neues Medikament, das viele Schwangere bekämen und das ganz harmlos sei. Dieses bekam ich also verschrieben und ging damit nach Hause.
Nach langem Überlegen und nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen hatte, entschied ich mich, es nicht zu nehmen. Es war Contergan! Nur mein Bauchgefühl hat mich davon abgehalten, in der Zeit überhaupt ein Medikament zu nehmen. Erst Jahre später wussten wir, was daraus geworden ist: Es wurden Kinder ohne Arme oder Beine geboren oder mit verkrüppelten Gliedmaßen. Unsere Tochter war gesund, welch ein Glück!
Autorin: Irmgard Schulz